Bearbeitung
Nicht jedes Gestein läßt sich beliebig bearbeiten. So sollte zum Beispiel ein gelblicher Granit nicht mit Hitze behandelt (geflammt) werden - er könnte dabei rötlich werden.
Einige der gängigsten Bearbeitungsarten sind:
Spalten:
Die entstehenden Flächen heißt man "spaltrauh" .
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Spaltrauhe Platten und Mauersteine. |
Spitzen:
Bearbeitung von Sichtflächen mit Fäustel und Spitzeisen (grob-, mittel- und feingespitzt).
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Grob- und feingespitzte Oberfläche. |
Bossieren:
Nachbearbeitung roh gestoßener Steine mit dem Setz- oder Bossiereisen. Bossenwerk (Rustika) bezeichnet ein Mauerwerk, dessen Quader an der Vorderseite in roher, aber bei allen Quadern gleichmäßiger Bearbeitung belassen sind. Nur die Ränder glättet man meistens. Bossiertes Mauerwerk fand man bereits an römischen Bauten, im Mittelalter zuerst an den Wehrbauten der Stauferzeit. Das wuchtig wirkende Bossenwerk wendet man vor allem im untersten Geschoss der Gebäude, häufig auch an Ecken an.
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Bossierte Mauer- und Treppenquader. |
Kröneln:
Aufrauhung von Ansichtflächen mit dem Krönel (mittelalterliche Technik an Weichgesteinen wie Tuffen und Kalksteinen).
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Kröneleisen und Oberflächenstruktur eines gekrönelten Mauersteins. |
Stocken:
Skulpturierung gesägter oder bruchrauher Flächen mit dem Stockhammer (grob-, mittel- oder feingestockt).
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Grober und feiner Stockhammer |
Feingestockte Oberfläche |
Grobgestockte Oberfläche |
Beilen oder Riffeln:
Gesägte oder bruchrauhe Oberflächen versieht man mit parallel verlaufenden Bahnen.
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Riffelhammer |
Geriffelte Oberflächenbehandlung. |
Zahnen:
Zahneisen und Klüpfel verzieren die bruchrauhen Oberflächen.
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Zahneisen und Klüpfel |
Gezahnte Oberfläche. |
Scharrieren:
Das Scharriereisen liefert zumeist bahnenförmige Oberflächenstrukturen.
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Parallelscharrierte Oberflächenbehandung. |
Flächen:
Nachbearbeitung des gebrochenen Steins mit parallel verlaufenden Hiebspuren (glatt- und zahngeflächt).
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Herstellung glattgeflächter Oberflächen. | |
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Herstellung zahngeflächter Oberflächen. |
Sägen:
Technisch einfachste Grundbearbeitungsform; Voraussetzung für Flächenbearbeitungen wie Stocken, Flammen, Sandstrahlen, Schleifen, Polieren und Handbekanten.